H2-Wegweiser Niedersachsen

Laufzeit: Vom 01.05.2021 bis zum 30.04.2024

Der „H2-Wegweiser Niedersachsen“ untersucht durch einen interdisziplinären Ansatz, wie ein wasserstoffbasiertes Energiesystem der Zukunft in Niedersachsen konkret gestaltet werden kann, welche technischen Varianten vorteilhaft sind und welchen Einfluss rechtliche, ökologische und ökonomische Aspekte haben. Als Ergebnis liegt eine geschlossene und ganzheitliche Methodik zur Konzeption und Bewertung von kombinierbaren Speicher-, Transport-, Konversions- und Nutzungsprozessen vor, die für eine Konkretisierung der niedersächsischen Wasserstoff-Implementierungsstrategie genutzt werden kann. Die Ergebnisse dienen einerseits zur Entwicklung und Beurteilung von konkreten Wasserstoffprojekten und andererseits zur Abschätzung des gesamtwirtschaftlichen Potentials.

Dazu werden die einzelnen Phasen der Wasserstoffkette durch Modellansätze auf unterschiedlichen Detailierungsebenen betrachtet und hinsichtlich der o. g. Aspekte analysiert und bewertet. Das Vorhaben befasst sich dazu auf drei inhaltlichen Ebenen mit den unterschiedlichen Aspekten einer Wasserstoff-Wirtschaft: Die technische Ebene beantwortet Fragen zur untertägigen Speicherung von Wasserstoff in Kavernen- und Porenspeichern sowie zur Konversion von Wasserstoff in Kohlenwasserstoffe und Ammoniak. In der sozioökologischen Ebene werden Umweltauswirkungen und ökologische Bewertungen durchgeführt. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Frage nach dem energiewirtschaftsrechtlichen Rahmen für Wasserstoffanlagen. Die Systemebene fasst dann die Ergebnisse zusammen, setzt diese mittels Szenarioanalysen in einen zeitlichen und räumlichen Kontext und zeigt auf, welche Geschäftsmodelle sowohl betriebswirtschaftlich tragfähig als auch ökologisch sinnvoll sind.

Bei allen Untersuchungen werden die besonderen Randbedingungen, die Niedersachsen für eine Vorreiterrolle beim Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft prädestinieren, berücksichtigt. Das Konsortium kann dabei auf eine intensive Begleitung und Unterstützung durch eine Vielzahl an industriellen Praxispartnern zurückgreifen, die die gesamte Wasserstoff-Wertschöpfungskette abbilden und eine zielgerichtete Bearbeitung und schnelle Ergebnisumsetzung sicherstellen. Zusätzliche Projektunterstützer aus Gesellschaft, Politik und Kommunen tragen ihrerseits zum Gelingen des Projektes und der Dissemination bei und profitieren von dem direkten Zugang zu den Projektergebnissen.

Das Vorhaben leistet einen signifikanten Beitrag zur Umsetzung einer niedersächsischen Wasserstoffwirtschaft. Die norddeutschen Landesregierungen streben an, bis 2025 mindestens 500 MW an Elektrolyseleistung in Norddeutschland zu installieren, die dann auch in das Gesamtenergiesystem eingebunden werden müssen. Bis 2030 soll sich die Leistung dann auf 5 GW verzehnfachen. Der „H2-Wegweiser Niedersachsen“ wird bei der Erreichung dieser ambitionierten Ziele eine wertvolle Unterstützung sein und diejenigen Transformationspfade aufweisen, die aus ökologischer und ökonomischer Sicht die größte Hebelwirkung und die geringsten Risiken aufweisen. Damit kann der „H2-Wegweiser Niedersachsen“ auch als Blaupause für andere Regionen dienen und so auch über Niedersachsen hinaus einen Beitrag zum Gelingen der Energiewende leisten.

Das Vorhaben wird vom CUTEC-Forschungszentrum der TU Clausthal koordiniert. Von Seiten des EST fließen die Expertisen im Bereich der Elektrochemischen Verfahrenstechnik, Lagerstättentechnik und Geomechanik sowie des Berg- und Energierechts in das Verbundvorhaben ein.

Niedersachsen
Förderkennzeichen / Bestellnummer:
11 – 76251-16-3/20 (ZN3770)
Mittelgeber / Auftraggeber:
  • Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur
Partner:
Prof. Dr.-Ing. Rolf Brendel, Dr. Raphael Niepelt, Institut für Solarenergieforschung Emmerthal
Prof. Dr.-Ing. Richard Hanke-Rauschenbach, Dr.-Ing. Christine Minke, LU Hannover
Prof. Dr. Christina von Haaren, LU Hannover

Projektleitung: